Schauspiel Köln
Zum 09. Juni, dem Jahrestag des 2004 stattgefundenen Nagelbombenanschlages auf der Keupstraße, hatte das Schauspiel Köln eine Neubearbeitung der Inszenierung Die Lücke geplant. Wegen Corona hat die Produktion jetzt mit den Beteiligten aus der Keupstraße ein Hörstück aufgenommen, dass sie uns zur Verfügung stellen.
Seit der Premiere des Stücks vor sechs Jahren ist Deutschland von zahlreichen rassistischen Morden und Anschlägen, wie in Halle, Hanau, Chemnitz oder Kassel erschüttert worden – die Rechte hat aufgerüstet. Auch der NSU-Prozess fand nach fünf langen Jahren einen vermeintlichen Abschluss und der über 3.000 seitige Schuldspruch ist erst Anfang Mai veröffentlicht worden; dennoch sind viele Fragen offen und die Auseinandersetzung ist keineswegs abgeschlossen: Anwälte der Mordopfer beklagen, dass das Gericht verpasst hätte den Mordopfern ein Gesicht zu geben. Auch sei die Rolle des Verfassungsschutzes und der Polizei nicht hinreichend verhandelt worden. In LÜCKE 2.0 wird gefragt, wie die Betroffenen der Keupstraße das NSU Urteil wahrgenommen haben, wie der aktuelle Stand bezüglich des Mahnmals ist, dem geplanten Erinnerungs- und Lernort und wie es sich in Deutschland aktuell leben lässt.
Sendedatum: 21/06/2020 13:00 - 21/06/2020 14:02