Wohnfrequenz – Zuhörgespräche über Wohnbilder

Wohnraum kann immer auch als Abdruck gesellschaftlicher Verhältnisse gelesen werden. Seine Wände und Grundrisse formen (vergeschlechtlichte) Arbeitsweisen, modellieren gewohnte Beziehungskonstellationen, bauen Grenzen und können gleichsam Fenster in (neue) Formen des Zusammenlebens öffnen. Wohn_Räume sind dabei durchzogen von verschiedenen, miteinander verwobenen Machtlinien, denen wir in dieser Sendung nachspüren wollen. Wir blättern durch den Ikea Katalog, schauen gemeinsam Unboxing Videos oder kommentieren die neuste Baumarktwerbung. Dabei wird es mal komisch, mal kritisch, mal konfus, wenn wir beispielsweise fragen, wer in der Schöner Wohnen eigentlich den Abwasch macht, wessen Loft wir bei Instagram sehen oder warum eigentlich alles hygge sein soll.

Anna-Katharina Riedel und Rosanna Umbach sind zwei Kunstwissenschaftlerinnen aus Bremen, die zu visuellen Politiken des Wohnens forschen. Anna hat an der Universität Bremen Germanistik, Kunstpädagogik und Erziehungswissenschaften (M.Ed.) studiert. Ihre Interessensschwerpunkte sind neben der Geschichte und Theorie von Wohnen und Raum, Subjekt-, Körper und Geschlechterkonzepte sowie deren Verzahnung und Wirken in Konsumkultur. Sie forscht schwerpunktmäßig zu Wohnzeitschriften der 1980er und 1990er Jahre. Rosannas Dissertationsprojekt Un/Gewohnte Beziehungsweisen – Visuelle Politiken des Familialen im Schöner Wohnen Magazin der 1960er und 1970er Jahre untersucht Wohnkonzepte und die darüber angelegten Beziehungsweisen, die im Display der Schöner Wohnen ins Bild gesetzt und eingerichtet wurden. Sie ist Teil des am Mariann Steegmann Institut. Kunst & Gender angesiedelten Forschungsprojekts Wohnseiten. Deutschsprachige Zeitschriften zum Wohnen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart und ihre medialen Übertragungen.

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Sprache: Deutsch

Tags: Interview Unterhaltung Improvisation Gespräch Bildung

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